Form follows…
Man spricht den Ausspruch: "Form follows funktion" dem amerikanischen Architekten Sullivan zu. Wie so viele Aussprüche aus der Vergangenheit, ist es problematisch, diesen Satz aus dem Kontekt der Gesamtheit zu trennen. Erklärendes, zumeist der spirituelle Hintergrund wird nicht mehr überliefert.
Die Wohnmaschine
Ähnliches begegnet uns bei dem Schlagwort der Wohnmaschine bei dem Architekten Corbusier. Bevor er den Ausdruck der Wohnmaschine verwendet, beschreibt er die Arbeit des Architekten wie folgt:
" Der Architekt verwirklicht durch Ineinanderführung der Formen eine Ordnung, die reine Schöpfung seines Geistes ist; mittels der Formen rührt er stark und tief an unsere Sinne, Erregungen schöpferischen Gestaltens erzeugend; durch die Zusammenhänge, die er hervorbringt, weckt er in uns tiefen Wiederhall, schenkt uns das Maß einer Ordnung, die wir im Einklang fühlen mit der Weltordnung, bestimmt die mannigfachen Bewegungen unsers Geistes und unseres Herzens: so wird die Schönheit uns Erlebnis."
Corbusier spricht von den Stellschrauben der spirituellen Architektur. Er erwähnt die ordnende Kraft der Formen. Er spricht die Sinne des Nutzers an, die er durch seine Anordnung der Formen ( Kontraste) stark und tief rühren möchte. Seine Beschreibung mit dem Einklang der Weltenordnung basiert für ihn darauf, die richtige Form für dem Bauort zu finden. Von Corbusier sagt man, dass er auf dem Bauplatz gezeltet hat, um dort besonders über Nacht Informationen auf zu nehmen. Tagsüber hat er dort gezeichnet und den Sonnenverlauf auf sich wirken lassen. Die Bewegung des Geistes erreicht er durch die Verwendung des Goldenen Schnittes, da in dieser Proportion eine leichte Dissonanz eingewoben ist, bewegt sich der Geist des Betrachters, um diese Dissonanz immerzu auszugleichen.
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