Architektur kommt dem Menschen entgegen
Kann ein Flughafen wirklich spirituelle Architektur sein? Klar, wenn der Entwurf den Nutzer im Blick hat. Bei dem Flughafen in Georgien ist des dem Stararchitekten Ben von Berkel eindrucksvoll gelungen, den Menschen in sein Bauwerk aufzunehmen, ihn zu leiten, ihm Ruhezonen anzubieten, und ihn zu umschmeicheln. Die moderne, kühle Architektursprache im Äußeren, wird innerhalb des Flughafens in Teilen aufgehoben. Die Höhe des Bauwerkes drückt sich runter bis auf den menschlichen Maßstab. Details, die sonst in 30 Meter höhe zu sehen sind, werden auf einmal begreifbar, senken sich ab, zum Angreifen nah. Und es ist Holz!
Neben den weißen Tragwerken der Decke erscheinen die aufgesetzten Holzbalken wie die Arbeit eines Heimwerkers und doch, oder gerade deshalb, strahlt diese Decke in ihrer Unvollkommenheit und Asymmetrie, eine Wärme aus, die dem Besucher ans Herz geht. Das Spiel von Modern und Heimwerkerromantik ist perfekt gelungen und sucht seines Gleichen. Die Dissonanz macht Freude und doch gibt es je nach Ansicht auf die Decke, in dem Chaos eine Ordnung. Auch im Grundriss des Flughafens ist das Denken des Architekten sichtbar. Da wo sich Menschen bewegen hat er Ecken abgerundet, durch seine funktionalen Einbauten werden Menschen geleitet. Ein Fließen ist möglich. Der Architekt bietet in seinem Entwurf Sitzmöglichkeiten, die nicht wie in normalen Flughäfen, in Reihen aufgestellt sind. Es bilden sich gepolsterte Bereiche in denen sich die wartenden Besucher aufhalten können.
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wenn Sie auch für Menschen bauen wollen, oder für Menschen gebaut haben! Christoph Missall Kontakt:Architekt Berlin